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Kontrafaktisches Konditional: gleichbedeutend mit irrealen Bedingungssätzen. Konditionale, bei denen im Vordersatz eine Tatsache erwähnt wird, die ausdrücklich nicht der Fall ist. Wenn A der Fall (gewesen) wäre, wäre B der Fall (gewesen). Kontrafaktische Konditionale werden gebraucht wegen der Unbestimmtheit des Zeigens man kann nicht eindeutig auf einzelne Elemente einer Situation zeigen. Ein kontrafaktisches Konditional gibt an, welches Element anders hätte sein müssen, damit ein beschriebener Prozess einen anderen Verlauf gehabt hätte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Crispin Wright über Kontrafaktisches Konditional – Lexikon der Argumente

I 32
Kontrafaktische Konditionale/Irreale Bedingungssätze/Gesetzesartigkeit/Goodman/Wright, G. H.: das Problem der Irreale Konditionalsätze ist eine unmittelbare Kritik der in der positivistischen Tradition akzeptieren Auffassung von Naturgesetzen. Das Problem ist in klassischen Aufsätzen von Chisholm und Goodman behandelt. (R. M. Chisholm 1946)(1), (N. Goodman 1947)(2).
Wright, G. H.: vereinfachte Darstellung: manchmal gründet sich unser Glaube, dass q der Fall gewesen wäre, falls p nicht der Fall gewesen wäre, auf unseren Glauben an eine gesetzesartige Verknüpfung zwischen den (generischen) Propositionen p und q. Nicht jede beliebige universelle Implikation, die die beiden verknüpft, könnte als Grund fungieren. Daher ist die Frage, wie Gesetzesartigkeit zu charakterisieren sei.
H.G. von WrightVsGoodman/G. H. von WrightVsChisholm: der Begriff des irrealen Konditionalsatzes ist in der Unterscheidung zwischen gesetzmäßiger und „akzidenteller“ Verknüpfung selbst involviert. Daher kann er nicht mit deren Hilfe geklärt werden.
Fazit/Wright: Notwendigkeit und nicht Universalität ist das Kennzeichen von Gesetzesartigkeit.


1. R. M. Chisholm, „The Contrary-to-Fact Conditional“, Mind 55, 1946.
2. N. Goodman, „The Problem of Counterfactual Conditionals, JP 44, 1947.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008

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